27. Oktober: fliehen هرب
20:15 Uhr
Mit Lilo Dannert, Michael Raddatz-Heinrichs, zwei Flüchtlingen, zwei Interviewern, zwei Musikern, einem Übersetzer und einem großen Thema: „fliehen“.
Passend zum Oktober auf der Speisekarte: Pilzrisotto.
Dieser Abend gibt Raum um ein wenig mehr zu verstehen was Fliehen bedeutet, ein wenig mehr nachzuvollziehen, was Menschen auf sich nehmen und welchen Schwierigkeiten sie gegenüber stehen und um ein wenig mehr Möglichkeiten aufzuzeigen, wo man sich und wie einbringen kann.
Britta Lennardt stellt die Gäste vor: Michael Raddatz-Heinrichs, von der Caritas an die Stadt Witten „ausgeliehen“ als Beauftragter für Flüchtlinge ist für die Koordination und Unterbringung verantwortlich. Lilo Dannert, ehemaliges Ratsmitglied und Grünen-Politikerin, hat den HELP-Kiosk an der Hauptstraße/Ecke Wideystraße erfunden.
Ebenfalls Gast unserer Runde waren ein 22jähriger Mann aus Ghana und ein 38er Vater und Geschäftsmann aus Syrien, die uns sehr eindrucksvoll ihren langen Weg nach Witten schilderten. Aus Schutz der Persönlichkeit werden die Namen der beiden hier nicht genannt. Danke an dieser Stelle auch an Günter Sube, der simultan übersetzt hat und mit den beiden Männern gleich gut ins Gespräch kam.
Stefan Lennardt und Yannik Deuchet (wegen einer Verletzung nur einarmig an der Cajon!!!) sorgten für gute und entspannende Pausen zwischen den Interviews und Gesprächen.
Britta Lennardt und Andreas Junge moderierten den Gesprächs-Marathon durch die unterschiedlichen Themen und sprachen dabei auch sensible Fragen offen an.
Der Flüchtling aus Syrien berichtete von seinem Leben als erfolgreicher Geschäftsmann in Syrien mit Kontakten nach China, Spanien und Portugal. Darüber, das seine komplette Existenz in einer kleinen Stadt südlich von Damaskus komplett vernichtet wurde.
Der 22jährige aus Ghana war über zwei Jahre unterwegs. Hat Stopps in Marokko, Spanien und Frankreich gemacht. In Annen ist er übrigens von einem Fußball-Trainer entdeckt worden. Jetzt spielt er dort Fußball und ist seinem Ziel, einmal Profi zu werden, etwas näher gekommen.
Er erzählte, welche Probleme er nun hat, hier die Sprache lernen zu dürfen und Anschluß zu finden. Und er sprach über seine Hoffnung, in Deutschland ein neues Leben aufzubauen, eine Arbeit zu finden und mit den beiden Töchtern dazu zu gehören.
Lilo Dannert, erklärt uns die Lage der Flüchtlinge in Witten. Wer bleibt und somit Anspruch auf Leistungen hat oder auch im HELP-Kiosk Kleider, Küchenutensilien, Koffer und vieles mehr bekommt. Und wer in der Jahnhalle ankommt und dort versorgt und dann meist weitergeschickt wird.
Vieles ist schon auf den Weg gebracht, und vieles ist in der Mache, aber es dauert manches auch und Helfer sind immer sehr willkommen. Besonders als Paten, die mit den Flütchtlingen Arztbesuche, Behördengänge machen oder Sportvereine besuchen.
Es gab auch Raum um zum Fragen, um mitzuteilen wo schon viel getan wird und um Anregungen zu machen: Danke an alle die sich rege beteiligt haben.