24. Juni: Sterben ist eine Kunst
20:14 Uhr
Ein besonderer Tag – es ist lange hell draußen. (Übrigens, mal zum Nachrechnen: länger als am 24.6. kann es an einem ZeitRaum-Abend nicht hell sein.) Es gibt Musik von „Gebrüder GOLD“, einen leichten Rucola-Salat mit Garnelen-Spießen und inspirierende Gedanken im Gespräch mit dem Journalisten Uwe Schulz.
Letzter Dienstag im Monat Juni. Es ist der letzte ZeitRaum vor der kurzen Sommerpause – und voll wie selten. Und das bei einem nicht gerade leichten Thema: Sterben ist eine Kunst
Stefan Lennardt ließ erstmal offen, ob Sterben eine Kunst ist, die durch mehrfaches Üben immer besser und einfacher wird …
Die Gebrüder GOLD um Oliver Kallauch: gefühlvoll, rockig, mit intensiven Texten und viel Mit-geh-Rhythmus, wir wollten mehr … und bekamen es.
Der WDR2-Moderator Uwe Schulz war überrascht, wie viele Gäste schon sehr enge Berührung mit Leichnamen gemacht hatten. Er verstand es, dieses schwere und häufig tabuisierte Thema Steben auf eine andere Ebene zu bringen. Wir konnten mitlachen und mitfühlen, als er uns an einer Begebenheit aus seinen zahlreichen Interviews mit Sterbebegleitenden teilhaben ließ.
Charmant und symphatisch war nicht nur unsere Britta Lennardt, sondern auch Uwes Geständnis, dass auch er Angst vor dem Streben hat.
Im Oktober erscheint sein neues Buch „Nur noch eine Tür“ mit vielen Berichten von Menschen, die das Sterben begleiten und die trotz Wiederholen, trotz immer wiederkehrenden Gefühlen beim Sterbebegeleiten, keinen Übungseffekt für ihr eigenes unvermeintliches Lebensende verspüren. Auch sie haben Angst vor dem „Nicht-wissen-wie-es-sein-wird“.
Wieder eine wunderschöne Einrahmung von den GOLD-Jungs, die leider nicht komplett waren, das aber gerne beim nächsten Wiederkommen sein möchten! Uns ist es sehr recht!
Ein bekanntes Gesicht: Jochen Wiegold, Steinmetz und Bildhauer aus Witten, stellte uns ein Kunstwerk vor, das auf dem ev. Friedhof in Rüdinghausen an der Brunebeckerstraße zu sehen ist.
Alte Grabsteine, alle auf das gleiche Maß geschnitten, jedoch unterschiedlicher Herkunft, Art der Steine und Farbe – ganz so wie die Menschen, dessen Gräber sie geziert haben – sind aufgebaut zu einer sich in den Boden windenden Schraube, die als Verbindung nach oben das Kreuz hat. DANKE.
Annette Wagner stellte und die Arbeit von „traurig-mutig-stark“ vor. Der Verein für Kinder- und Jugendtrauerarbeit. Heute war sie nur kurz da, aber sie kommt wieder – versprochen! – und dann mehr …
Rilke hat es mal wieder in den ZEITRAUM geschafft. Unser heimlich favorisierter Dichter hat uns wieder inspiriert: Vor den Sterben zu leben wie ein Fest. Zu geniessen wie ein Kind und mutig das Leben geschehen zu lassen. Gelesen von Tanja Gottmann.
Britta hatte auch die passende Entdeckung für den Juni: DU ENTSCHEIDEST, AUS WELCHEM HOLZ DU GEMACHT BIST. Wofür du mit deinem Leben stehst und was du damit bewirkst. Mach was draus!